Geschichtliches zur Bruder Klaus Kirche Hallau

1937, am Sonntag, 29. August, konnte die Hallauer Pfarrkirche geweiht werden; Mauritius und Bruder Klaus wurden als Patrone erwählt, seit der Heiligsprechung von Bruder Klaus im Jahr 1947 gilt er als Hauptpatron der Kirche.

Es war keine einfache Aufgabe, anfangs 20. Jahrhundert im unteren Schaffhauser Klettgau eine Gottesdienstgelegenheit für die verteilt lebenden Katholiken zu schaffen. 1937 ist dies in Hallau mit der Errichtung der Pfarrei Bruder Klaus mitsamt eigener Pfarrkirche gelungen.

Die Pfarrei Bruder Klaus Hallau darf auf 70 Jahre eigenständigen Bestehens mit eigener Pfarrkirche zurückblicken. Die Diaspora-Pfarrei umfasst sieben Gemeinden des unteren Klettgaus im Kanton Schaffhausen. „Seit der Lostrennung der Pfarrei Neuhausen von der Mutterpfarrei Schaffhausen hat die Zahl der Katholiken im Klettgau in den verschiedenen Gemeinden desselben sich bedeutend vermehrt, so dass der Bau einer eigenen Kirche in Hallau zu einem dringenden Bedürfnis wurde“, schrieb Diözesanbischof Franciscus von Streng im Errichtungsdekret der Pfarrei Hallau vom 7. Juli 1939.

Lange Geschichte 
„Es mag viele überraschen, dass die jüngste katholische Schaffhauser Pfarrei auf die längste Geschichte zurückblicken kann“, ist einer Broschüre aus den 80er-Jahren zu entnehmen. Die Aussage spielt darauf an, dass bereits für die Zeit der römischen Herrschaft über Helvetien die Existenz einer St.-Mauritius-Kapelle in Hallau belegt ist. Im Mittelalter gab es in Hallau eine grosse Katholikengemeinde, und 1505 ernannte Papst Julius II. Hallau zur selbstständigen Pfarrei. Bereits wenige Jahrzehnte später zerstörte die Reformation jedoch auch die Einheit der Christen im Klettgau. 1525 verliess der letzte katholische Pfarrer seine Arbeitsstätte in Hallau.

Zuerst nur Notkapelle
Erst im 20. Jahrhundert gab die Inländische Mission den Anstoss dazu, im unteren Klettgau die erneute Zusammenführung der verteilt lebenden Katholiken in die Hand zu nehmen. Zu jener Zeit lebten etwa 500 Katholiken in dem Gebiet. 1921 unterstützte die Inländische Mission den Bau einer Notkapelle aus Eternit, um in Hallau Gottesdienste zu ermöglichen. Damit war aber das Verlangen nach einer eigenen, richtigen Pfarrkirche noch nicht gestillt. 1933 wurde ein passendes Grundstück gefunden, 1936 konnte der Bau beginnen und bereits am 8. August 1937 fanden Pfarrinstallation und Glockenweihe, zwei Wochen darauf die Kirchenweihe statt. Obwohl die Pfarrinstallation bereits stattgefunden hatte, wurde die Pfarrei Hallau erst durch das Errichtungsdekret vom 7. Juli 1939 offiziell von der Mutterpfarrei Neuhausen gelöst.

Mauritius oder Bruder Klaus?
Die katholische Kirche in Hallau hat mit dem heiligen Mauritius und dem heiligen Bruder Klaus gleich zwei Patrone. Im Volksmund war die Kirche aber von Anfang an als „Bruderklausenkirche“ bekannt. Eine entsprechende Anfrage in den 50er-Jahren bei Domherrn G. Lisibach vom bischöflichen Ordinariat in Solothurn führte zur Antwort, dass man Bruder Klaus zwar nicht zum Hauptpatron ernennen könne, diesen aber trotzdem feiern dürfe: „Man braucht ja nicht zu sagen, dass er patronus secundarius ist.“ Dies ist nur eine von vielen kleinen Anekdoten und Vorkommnissen, welche in der Pfarreichronik aufgezeichnet sind. In den 50er-Jahren wurde eine Kirchenorgel eingebaut, und kurze Zeit darauf schaffte man eine Bruderklausenstatue in Lebensgrösse an, welche heute den Vorplatz der Kirche ziert.

Filialkirche in Neunkirch
Viele Seelsorger standen in den vergangenen 70 Jahren im Dienst der Gläubigen in der Pfarrei Hallau. Erster Pfarrer von Hallau war August Raas, der bis 1963 massgeblich am Aufbau der jungen Pfarrei beteiligt war. Unter Pfarrer Willi Studer entstand 1968 in Neunkirch eine kleine Filialkirche, just in dem Jahr, als das Volk in einer kantonalen Abstimmung die staatliche Anerkennung der Katholischen Kirche als Landeskirche verabschiedete.

1995 wurde schliesslich der Seelsorgeverband Neuhausen-Hallau eingerichtet. So hat der Seelsorgeverband Neuhausen-Hallau in etwa vorweg genommen, was das Bistum Basel im Rahmen des Pastoralen Entwicklungsplanes (PEP) mit der Errichtung von Pastoralräumen verwirklichen will, um zu gewährleisten, dass die Seelsorge heute möglichst gut gelingen kann.

Der Pastoralraum Neuhausen-Hallau wurden dann auch am 3. März 2012 feierlich durch Bischof Felix Gmür errichtet.

Bild: kathschaffhausen.ch